Zunftball 2014

Bericht Südkurier vom 03.03.2014

Volles Haus beim Zunftball der Durbestecher

Über drei Stunden Programm begeistert das Publikum im Bürgersaal beim Zunftball der Durbestecher.

Mit einem tänzerischen Feuerwerk startete der Zunftball der Durbestecher im Bürgersaal. 18 Tänzerinnen im Pfadfinderkostüm gaben auf der närrisch dekorierten Bühne beim Showtanz alles. Hopa-Holix heißt die neu gegründete Nachwuchs-Tanzgruppe des Showtanzvereins Sauldorf.

König Adelbert (alias Tobias Heckler) und sein Hofnarr (Verena Schober) begrüßten die vielen Schlossbewohner und Untertanen, die seiner Einladung gefolgt waren, im wahrhaft königlich dekorierten, voll besetzten Festsaal. Beide führten zusammen mit den Untertanen Erhard Schwarz, Heike Hagen, Marc und Karin Hottiger, Sabrina Wirth und Simon Wiedemann durch das vielfältige Programm und griffen dabei immer wieder lustige Begebenheiten aus dem Dorfgeschehen auf. Dabei gab es für die Angeprangerten mitunter auch die eine oder andere deftige Strafe wie zum Beispiel die Peitsche oder Stockhiebe.

In der Gesangseinlage bedankten sich die „Nagelfeilen“, ein gemischtes Chorensemble unter der Leitung von Volker Nagel, mehrstimmig bei ihrem Stammtischwirt, dem Adler-Siggi. Zudem besangen sie eine schleichende Furcht mit dem Gedanken, „dass unser Adler mal zumachen könnt, dass hier ein anderer Wirt den Stammtisch sein eigen nennt“.

Minnesänger Franz Faschian begleitete seine gesungenen Verse selbst auf einer kleinen Lyra und stimmte zusammen mit der närrischen Schar wiederholt das bekannte „God save the Queen“ an. Er hatte von einem Besuch im englischen Königshaus bei Charles und seiner Camilla berichtetet und sich als exzellenter Frauenkenner geoutet. Dabei kam beispielsweise Silikon und Botox zur Sprache. Der Bezug auf aufgeblasene Lippen gipfelte bei so mancher Frau in der Feststellung: „Ich sag euch, so manches Mal weißt du nicht, sprichst du mit nem Arsch oder mit nem Gesicht.“

Ein Novum in der Geschichte des Zunftballes dürfte der Auftritt eines veritablen Pfarrers mit drei seiner Gemeindemitglieder auf der närrischen Bühne gewesen sein. Der aus Köln stammende Robert Gessmann, Pfarrer der altkatholischen Kirchengemeinde, musste unter größten Mühen die dialektischen Unterschiede zwischen beispielsweise einem „Häs“ und einem Kleidungsstück, einer Decke oder einem „Deppich“, einer Jacke oder einem „Kittel“ erlernen.

Einen besonderen Höhepunkt boten auch in diesem Jahr wieder die Swamp Hoppers mit ihrem aktuellen Showtanz und nach einem „Friedhofsgespräch“ der Durbestecher-Frauen ertappte die Blechbüchsen-Armeee (Durbestecher-Männer) einen Dieb, der des Königs Krone entwendet hatte und sperrte ihn in den Kerker, wo dieser schließlich als Skelett endete.

Text & Bild: Winfried Klein