Schmotziga 2017

Kindheitshelden bei närrischem Frühschoppen im “Adler”

Eine ansehnliche Narrenschar war frühmorgens zusammen mit den Sauldorfer Musikern und den Durbestechern mit großem Lärm zum Wecken durch Sauldorf gezogen und fand sich schließlich pünktlich am Stammsitz des Narrenvereins, beim Siggi im “Adler”, zum närrischen Frühschoppen ein.Die Musikkapelle Sauldorf unter der Leitung von Silke Abreder heizte den Anwesenden gleich mit fetzigen Fasnets- und Schunkelliedern ein, so dass die Stimmung von Anfang an auf dem Höhepunkt war.

Entsprechend dem diesjährigen Fasnetsmotto der Durbestecher – “Helden deiner Kindheit” – erschienen die Narren in den lustigsten Kostümen: als Pumuckl, Dagobert Duck, Sandmännchen oder bezaubernde Jeannie. In seiner Begrüßung unterstellte Narrenchef Tobias Heckler dem Schultes glattrasierte Beine, worauf Dagobert Duck, der reichste Mann aus Entenhausen (Karl Springindschmitten), in die erste Etage kletterte und in Anspielung auf den amerikanischen Präsidenten feststellte: “Winkst du mit deinen Talern nett, hast junges Entlein schnell im Bett.” Er sang gemeinsam mit der Narrenschar immer wieder den bekannten Refrain “Ich bin so gerne Millionär”, wobei er so manchen, den er zuvor auf seine närrische Schippe genommen hatte, zu einem Talerbad einlud.

Auch der Michel aus Lönneberga (Tobias Heckler) gab so manchen Streich zum Besten und informierte die Narren: “Hast du mal einen zuviel gesoffen, hast du bei Siggi (Adlerwirt) eine Heimfahrt offen.” Da Sigfried Höre für seine hervorragenden Schnitzel bekannt ist, bekam er von Michel einen großen Holzteller mit der Aufschrift “Siggi’s Schnitzeltempel” und ein großes Foto mit den Durbestecherfiguren überreicht. Er warnte in Anspielung darauf, dass es einige Musiker nach der Probe immer sehr lange im Adler aushalten, davor, dass aus dem Schnitzeltempel ein Sauldorfer Nachtclub werde.
Der altkatholische Pfarrer Robert Geßmann erschien als rasender Reporter des Grevenbroicher Tagblattes und brachte so manches durcheinander, was ihm einen solchen Hals bescherte. Und schließlich kam das Sandmännchen (Franz Faschian) das so manches über seine Tricks beim Einschlafen preisgab. Es sinnierte über Politik und das Fernsehprogramm und gab so manchen Kalauer und heitere Sauldorfer Geschichten von sich – immer in der Hoffnung, dass ihm der Sand nicht ausgehe.
Auch die bezaubernde Jeannie (Leonhard Stadler) beamte sich aus ihrer Flasche und besang so manches Missgeschick von großen und kleinen Sauldorfer Helden.

Bild & Text: Winfried Klein, Südkurier 23.02.2017