Bericht Südkurier vom 24.02.2009
Narren reisen in die Karibik
Narrenverein Durbestecher laden ins Sauldorfer Bürgerhaus zum Ball.
Der Mann, der an diesem Abend das größte Lob bekam, war gar nicht im Saal anwesend. Als Heike Hagen als „Putzfrau vom Rathaus“ ihren Chef als „Held und Supermann“ beschrieb, saß Wolfgang Sigrist bei der närrischen Konkurrenzveranstaltung im weit entfernten Ortsteil Boll. Deswegen konnte er auch die guten Ratschläge der Rathausputze nicht mitbekommen. Der Bürgermeister solle in Zukunft zu allen Wünschen seiner Bürger eben sagen: „Yes, I can“ (Ja, ich kann) oder „Yes, I do it“ (Ja, ich mache es)
.Volker Nagel und Daniel Höre beschrieben als altgedientes Ehepaar den unromantischen Routinealltag der Mann-Frau-Beziehung: „Wenn die Frau vom Lämmchen zum Drachen wird!“ Bankchef und Gemeinderatsmitglied Karl Springindschmitten stellte sich in seiner neuen offiziellen Dienstkleidung als Pirat in die Bütt. Natürlich war dem Seeräuber der gemeinsame Karibikurlaub von Herdwangen-Schönachs Bürgermeister Lothar Riebsamen und Pfarrer Dias Mertola nicht entgangen. Aber auch der SÜDKURIER und seine Mitarbeiter kamen in der närrischen Rückschau des Seeräubers vor. Selbst Angelikas Probleme mit dem Garagentor waren nicht das wohl gewollte Familiengeheimnis geblieben.
Mit dem Dschinghis-Khan-Hit vom Klabautermann sorgten die Durbestecher Frauen als „Die Putzfrauen an Deck“ für begeisterten Beifall, der schließlich in einer Aufforderung nach Zugabe mündete. Besonderen Reiz erhielt die Tanznummer, weil die Akteure die Masken auf dem Hinterkopf trugen und so eine wirklich verkehrte Darbietung boten. Den nächsten Event der langen Narrennacht verantwortete Alexander Lohr. Er unterbrach seine Betrachtungen der aktuellen Welt- und Gesellschaftspolitik immer wieder, um das Publikum nach der bekannten Melodie singen zu lassen: „Karibische Nächte sind lang….“
Die Durbestecher Männer hatten sich natürlich ebenfalls in Seeräuberkostüme geworfen und überfielen unter anderem die Ali-Döner-Insel. Zunächst freute sich Ali über den Appetit seiner Gäste. Die Freude wandelte sich in Wut, als die Gäste nicht zahlen wollten und endete in Entsetzen, als ihn die Seeräuber einfach in der Luft baumeln ließen.
Leonhard Stadler stieg als Batida in die Bütt und startete erfolgreich eine Kanonade auf die Lachmuskeln der Zuhörer. Etwas traurig wurde die Stimmung danach. Die „Swamp Hoppers“, die Showtanzgruppe der Narrenzunft unter Leitung von Bettina Weidenbach, trat zum letzten Mal in ihrer bisherigen Besetzung auf und riss das begeisterte Publikum zu wahren Beifallstürmen hin. Mit dem „Dorfgeschehen“ und der teilweise musikalischen Schilderung von Missgeschicken diverser Mitbürger endete der Programmteil. Die Narrennacht mit der Band „Ba(a)rkeepers“ konnte nun erst recht beginnen.
Text und Bild: H-P Steinmüller