Zunftball 2010

Zunftball 2010

Bericht Südkurier vom 16.02.2010

Swamp Hoppers überraschen als Gruftis

Von Flaschengeistern und zu erobernden Herzen: Auf dem Zunftball der Sauldorfer Narren amüsierte sich das Publikum im Bürgersaal über Geschichten aus der Nachbarschaft. Sogar einen Film, der extra für den Ball gedreht worden war, gab es zu sehen.

Sauldorf – Es ist ja schon für die Betroffenen ärgerlich oder auch peinlich genug, wenn sie sich auf dem Weg ins nördlich gelegene Benzingen auf einmal in einem Kreisverkehr in der Nähe des südlich gelegenen Singen wiederfinden. Doch für die Sauldorfer Narren ist das eine herrliche Geschichte. Beim Zunftball am Sonntag jedenfalls amüsierten sich die Narren im nahezu ausverkauften Bürgersaal über diese und andere Geschichten. Aus dem Nähkästchen plauderten bei einem orientalischen Basar Renate Hermann, Volker Nagel, Franz Faschian, Carolin Matheis, Sabrina Einhart und Tobias Heckler. Sie bildeten mit ihrer Einlage den krönenden Schlusspunkt eines insgesamt neun Punkte umfassenden Programms, das einem gestandenen Narrennest wie Sauldorf zur Ehre gereicht.

Einen Blickfang boten am Sonntag beim Zunftball der Sauldorfer Durbestecher im Bürgersaal die Tänzer und Tänzerinnen der „Swamp Hoppers“. Bilder: Steinmüller

Zwei Programmpunkte faszinierten das Publikum besonders: Die orientalisch-schwäbische Version der Fernseh-Kuppelsendung „Herzblatt“ und der Auftritt der Tanzgruppe „Swamp Hoppers“. Unter Leitung von Marion Schellinger hatten sich die Männer einen Riesenspaß ausgedacht. Sie machten ihre eigene Version der Herzblatt-Sendung. Aladin, Ali Baba und ein dicker Scheich mit viel Gefolge bemühten sich um die Dame hinter der Absperrwand. Sogar einen eigenen Film gab es zu sehen, der die Ereignisse nach der Sendung im Studio darstellte. Minutenlang herrschte Angst um diesen extra für den Zunftball gedrehten Film. Denn der ausgeliehene Beamer wollte nicht auf Anhieb seine Pflicht tun. Das überraschende Ergebnis der Heiratsvermittlung zeigte sich am Schluss des Films. Die Herzdame nahm keinen der drei Orientalen, sondern entschied sich des guten Essens wegen für den Adler-Wirt.

Die Tanzvorführung der „Swamp Hoppers“ im Grufti-Outfit begeisterte die zuschauenden Narren. Obwohl die Akteure sichtbar außer Atem waren, mussten sie eine Zugabe tanzen.

Hübsche Mädchen wirbelten bei den „Swamp Hoppers“ über die Bühne.

Viel Beifall erhielt Franz Faschian, der als hausierender Händler fliegende Teppiche anpries. Auf seinem fliegenden Teppich erkundete er das Jahr über die besonderen Ereignisse im Ort und bewies bei seinem Vortrag ein fast elefantenhaftes Gedächtnis. Als Flaschengeist aus der Bütt präsentierte sich Alexander Lohr. Ein närrischer Hochgenuss war erneut Franz Faschian, der dieses Mal als Sklavenhändler Durbestecher-Frauen anbot. Allerdings zeigten die Frauen, sobald sie von ihren Fesseln befreit waren, wer in dieser Szene das Sagen hat. Den närrischen Reigen hatte Karl Springindschmitten als Solar-Scheich eröffnet. Sein Schlachtruf: „Salem aleikum – d’Sun scheint, wenn i vorbei kum“.

Text & Bilder: H-P. Steinmüller

Bericht Südkurier vom 16.02.2010

Swamp Hoppers überraschen als Gruftis

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