Jahresausflug 2007

Bericht Südkurier vom 11.10.2007

Zu Besuch bei Miniaturnarren

Sauldorf (rhr) “In Zeit kann man so etwas nicht ausdrücken, daran muss man Spaß haben und man muss es gerne tun”, so die Worte des Schöpfers der Narrenstuben in Bonndorf, Theo Hany. Fasnet ohne Pause kann man die einzigartige Narrenschau in den 15 Narrenstuben des über 400 Jahre alten Bonndorfer Schlosses nennen.

Über 400 lustig-witzig dreinblickende Miniaturen – originalgetreue Nachbildungen von Fasnetsfiguren aus Schwarzwald, Baar, Hegau, vom Hochrhein, Bodensee, von Schaben und Allgäu – sind dort zu bewundern. Schöpfer dieser einzigartigen Narrenschau ist Theo Hany. Bei ihrem Jahresausflug in den Schwarzwald hatten die Sauldorfer Durbestecher Gelegenheit, ihn bei einer Führung persönlich kennen zulernen.

Bis zu 40 Stunden Arbeit stecken in jedem seiner kleinen Narrenkinder und 35 Jahre unbezahlte Hobbyarbeit ingesamt, so Theo Hany, der auch Träger der Heinrich-Rehm-Medaille ist. Sie war von der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee im vergangenen Jahr erstmalig verliehen worden.

Kein Anderer als der Narrenpolizist Benne durfte das 20 Kilogramm schwere Gschell um sich hängen und in die Bonndorfer Narrenmaske schlüpfen. | Bild: Hermann

 

Dieser Vereinigung gehören die Sauldorfer Durbestecher als gern gesehene Mitgliedszunft zusammen mit 117 anderen Zünften an. Und nun steckten sie für zwei Stunden ihre Nasen in die schwäbisch-alemannische Fasnet. Bei einer hervorragenden Führung mit einer charmanten jungen Dame durch die Schlossnarrenstuben wurde den Durbestechern die Kunst des historischen Narrenschritts der Bonndorfer Pflummeschlucker beigebracht. Kein Anderer als der Narrenpolizist Benne durfte in die Bonndorfer Narrenmaske schlüpfen, das 20 Kilogramm schwere Gschell um sich hängen, den blauen Schirm in die Hand nehmen und sich dann des historischen Schritts zum Bonndorfer Narrenmarsch versuchen. Ein vergeblicher Versuch zwar, aber viel Spaß für die Sauldorfer Zuschauer. So wurde den Sauldorfer Narren schnell klar, dass der individuelle und lockere Schritt zum Durbestechermarsch ein Genuss ist.

Im Schlossgewölbe durften die Besucher handgeschnitze Holzmasken sowohl von der gesamten Fasnetslandschaft wie auch aus der Schweiz und Tirol bestaunen. Eine sonnige Herbstbrise holten sich die Sauldorfer Narren anschließend am Tittisee, bevor es in den Schwarzwaldpark ging, wo Wölfe heulten und Affen ihren Kollegen lausten.

Beim gemütlichen Abschluss im “Löwen” in Rast konnten die Sauldorfer Narren auf einen interessanten Ausflug zurückblicken. Der eine oder andere fand in seiner Handtasche eine kleine Ansteckholzmaske, die in der nächsten Fasnet sicher am Häs steckt.

Text & Bild: Renate Hermann